Comics waren meine erste Liebe bei den Medien. Und obschon in meiner Generation Comics als Lektüre für Kinder galten und die Meisten dann mit den Jugendalter damit aufgehört haben, habe ich meine diesbezügliche Leidenschaft weiter gepflegt. Bis heute.

Meine Künstlerseele hat sich schon in der Kinderzeit nicht nur mit der Lektüre begnügt. Bis ins späte Jugendalter zeichnete ich selber Comics, wollte dann eigentlich Kunst studieren - obwohl das sicher in Deutschland nicht weiter zu den Comics geführt hätte, damals in den 1970er Jahren - und zeichnete ab und an auch als Erwachsener noch kleine Bildchen, Kärtchen zu bestimmten Anlässen oder Notizen für meine Frau mit humoristischen Figuren. Freilich, als ernsthafter Wissenschaftler, der leidenschaftlich Bücher schrieb (wenn auch viel weniger, als ich mir in dieser Karriere vorgestellt hatte), blieb daneben keine Zeit für eine Kultivierung meiner Zeichenfähigkeiten.

Als ich 50 Jahre wurde, schenkte mir ein guter Freund ein Notizbuch mit leeren Seiten - zum Schreiben und Zeichnen gedacht. Und wie in diesem Alter oft Dinge zurückkommen, die man im Leben liegen gelassen hat, fing ich fast selbstverständlich an, darin Comics zu skizzieren.

Diesmal wurde es ernsthafter. Ich entwickelte meine Serie "Dr. Tom", einen familiy strip, der sich mit Comics befasst - die Hauptfigur, meinem jüngeren Selbst nachempfunden, und seine Familie thematisieren ständig Comics, ihre Geschichte, unnützes Wissen dazu... und mit dieser Serie kam ich in den Jahren ab 2009 in die Zeitschrift "Monte info" (Mitgliederzeitschrift des Münchener Montessori-Vereins), wo Dr. Tom heute noch einmal im Jahr seinen Auftritt hat. 2010 - 2012 fand sich die Serie dank Martin Jurgeits Entgegenkommen in der Comic-Fachzeitschrift "Comixene" (Nr. 109-115), 2013/14 sporadisch in "Comix" (4/2013, 7/2013, 12/2013 und 45/2014) sowie 2012 in "Jazam: Der Sinn des Lebens" und in "Comicaze kostenlos" Nr. 27, 28, 37.

Ich hatte viel verlernt. Mit dem Studienbeginn war das Zeichnen immer weniger geworden und die sporadischen Cartoons überbrückten nicht, dass Zeichnen auch Übung und beständige Beschäftigung damit verlangt, Talent hin oder her. So fing ich an, Bücher zu lesen - "Manga aus der richtigen Perspektive" etwa, die DC-Guides "How to ... draw, pencil, ink, color comics", Scott McCloud natürlich ohnehin. So lange ich noch an der Universität aktiv war, reichte die Zeit jedoch nicht hin, wirklich wieder gut zu werden. Ich bekam gerade so meine vier bis fünf Seiten im Jahr für die Comixene und Monte Info hin. Mit dem Eintritt in den Ruhestand hingegen drängte nach einiger Zeit die Comiczeichenleidenschaft - wieder irgendwie selbstverständlich - deutlich in den Vordergrund. Ich begann mit Clip Studio Paint Ex elektronisch auf dem Wacom Cintiq 13 HD zu zeichnen und nutze inzwischen auch das Microsoft Surface Pro 7+. Und ich publiziere elektronisch im Netz, hauptsächlich auf toonsup, wo sich alle meine neueren (und besser gezeichneten) Comics und Cartoons befinden.
Nach und nach wird es sie auch hier geben - die kommodere Lesetechnik findet sich allerdings wohl auf toonsup, denn dort lassen sich die einzelnen Episoden für sich aufrufen und seitenweise laden, während auf meiner Homepage mangels Funktionalität gescrollt werden muss...

Die Comicprojekte, an denen ich arbeite, haben sich vermehrt. Dr. Tom gibt es natürlich immer noch, wenngleich ich auch derzeit wenig dort tue. Denn daneben habe ich einen Comic zum Phänomen der Hochsensibilität begonnen, aus dem längerfristig einmal ein Büchlein werden soll. Mit dem "Quartett der Alten Weißen Männer" reagiere ich auf die Erfahrungen und Sichtweisen meiner eigenen Generation. Feodor Fuchs wiederum sollte den Bonustrack auf meiner toonsup-Seite verwalten, führt aber inzwischen ein Eigenleben. Und gelegentlich gibt es Cartoons.

Previews zu meinen Comics, gelegentlich Making ofs und sonstiges findet sich auch auf meiner Instagram-Präsenz (letom.58) und bei facebook (unter meinem Klarnamen).

Ich wünsche viel Vergnügen!